In 3 Wochen durch Italien

Tag 10: Auf geht’s nach Poggiomarino

Morgensport zum Torre in Sabaudia, eine Grotte in San Felice und unser erster Besuch bei unserer italienischen Familie in Poggiomarino

Am Tag 10 unserer Italienrundreise wurden wir schon relativ früh von strahlendem Sonnenschein geweckt. Nach einer ruhigen Nacht auf einem Parkplatz am Küstenstreifen von Sabaudia konnten wir relativ erholt in den Tag starten. Und heute war ein schöner Tag für uns! Gegen Mittag sollte es nach Poggiomarino bei Neapel & das erste Mal zu Verwandten von Philipp gehen.

Um mit einem Begeisterungsschwung in den noch jungen Tag zu starten, beschlossen wir, dass Morgensport eine gute Idee wäre. In gemütlichem Tempo machten wir uns also auf den Weg zu dem Torre, den wir die ganze Nacht von unserem Schlafplatz aus gesehen hatten. Nach ca. 1 km Laufweg und einer Kraxelei durch ein Loch im Zaun – der „Torre Paola“ war leider geschlossen, da ziemlich verfallen – erreichten wir ein sehr verwildertes Anwesen. Wir marschierten die Treppenstufen hoch, die zu dem massiven, aus Stein gebauten Turm führten. Auch im Inneren zeigte sich uns ein sehr verfallener Anblick. Weiter den Weg am Torre vorbei, zu einem leeren Pool, von dem man direkt aufs Meer und über den ganzen Strand sehen konnte und dahinter eine Grotte, an der wohl schon so manche durchzechte Nacht stattgefunden hatte. Aber alles in einem Zustand, in dem die Natur schon alle Kräfte aufgewendet hat, um sich dieses wunderschöne Fleckchen Erde wieder zurück zu holen.

Der Torre Paola: „Das wär ein Platz für unser Hotel“, dachten wir beide.

Bereits auf dem Rückweg löste sich der Gedanke mit Blick auf die zu erwartenden Renovierungskosten aber auch schon wieder in Luft auf.
Erstmal ein Traum, aber auch Inspiration für unser großes Ziel.

Zurück am Auto mussten wir uns nun aber wirklich auf den Weg machen, gegen Mittag wollten wir in Poggiomarino sein.
Davor sollte es aber noch zur Grotte in San Felice gehen, die uns gestern Abend einer der „Einheimischen“ empfohlen hatte.
Also überquerten wir den Landzipfel auf der einzigen Straße und machten uns, als wir endlich zum Parkplatz hin gefunden hatten, auf den Weg die nicht endenden Treppenstufen hinunter.

Ab zur Grotta in San Felice. Ein Weg, der sich lohnt.

Unten angekommen wurden wir von türkisem Wasser, dem zwischen spitzen Felsen tosenden Meer und Sonnenschein pur empfangen. Unser einziger Wehmutstropfen: Leider war es aufgrund der Stärke viel zu gefährlich Baden zu gehen. Und die Sonne knallte an dem Tag unbarmherzig auf uns runter. Trotzdem ein besonderer Ort um einfach mal inne zu halten. Von der Schönheit des Moments gebannt, machten wir uns natürlich dann erst relativ spät auf den Weg nach Poggiomarino.
Über holprige Landstraßen und ein Stück der Autobahn hieß es auf zur neapolitanischen Verwandschaft.

Unser Ziel: Zio Lello e Zia Rosa.

Mit leichter Verspätung manövrierten wir unsere alte Dame in die, durch ein mit einem Tor verschlossene Einfahrt auf ihren sicheren Schlafplatz und begrüßten Phils Onkel und Tante numero uno. Da waren wir also, das erste Mal auf unserer Reise in einem echten italienischen Zuhause. Unsere Möglichkeit in das „echte Leben“ in Italien einzutauchen. Und zumindest für mich etwas Neues.
Mit ihrer superherzlichen Begrüßung und der großen, so bekannten, italienischen Gastfreundschaft sorgten Lello und Rosa dafür, dass sich nicht nur Phil, sondern auch ich mich sofort sehr wohlfühlte. Ob das auch damit zusammenhing, dass beide auch ein bisschen deutsch sprechen, da sie vor längerer Zeit in Deutschland gelebt haben, sei dahingestellt 😉

Nach einem Cafe und einer Besichtigung unseres Zimmers und ersten richtigen Betts (!!) seit wir unterwegs waren, ging es weiter:

Cena bei Phils Cousine Sarah.

Sarah wohnt mit ihrem Mann Emilio und ihren zwei Söhnen nur zwei Häuser weiter. Hier ließen wir es uns bei einem typisch neapolitanischen Abendessen mit Büffelmozzarella, Bohnen mit Salsiccia und weiteren Leckereien gutgehen und führten trotz unseres begrenzten italienischen Wortschatzes und mit Händen und Füßen tolle Gespräche.
Außerdem machte Sarah uns ein tolles Angebot für den nächsten Tag.
Da sie sich sowieso jeden Morgen um 9:00 Uhr mit dem Auto auf die einstündige Strecke nach Napoli machte, wollte sie für den nächsten Tag unser Taxi in die schönste Stadt Italiens sein. Da freuten wir uns. Napoli war ja unser Ziel für unseren Städtetrip morgen. So konnten wir uns zumindest die morgendliche Zugfahrt mit all den Berufspendlern von Poggiomarino nach Neapel ersparen.

Nach dem Essen trafen wir dann noch Valerio, einen weiteren Cousin von Philipp, mit seinem Sohn Michael und drehten einen kleinen Giro durch das kleine Städtchen. Vorbei an einem Straßenfest mit verschiedenen Artisten erkundeten wir die Hauptstraßen Poggiomarinos, das einen kleinen Teil Italiens ohne Tourismus zeigte. Schön und echt war es hier.

Nach unserem Marsch fielen wir in unser erstes normales Bett seit 9 Nächten. Beim Einschlafen blickten wir durch einen Spalt im Rollo des Balkons auf unseren roten Bulli und lauschten dem in der Ferne knallenden Feuerwerk des Straßenfests.

Mit neu getankter Energie ging es dann am Tag 11 nach Neapel. Unseren Städtetrip findet ihr dann im nächsten Beitrag. Coming Soon! 😉

Liebe Grüße
Bacio a tutti
Hannah

Wie wärs damit?