In 3 Wochen durch Italien

Tag 11: An einem Tag durch Neapel

Oder: Wie wir Neapel – la cittá piu bella del mondo – entdeckt haben

Am Tag 11 klingelte uns um 7 Uhr morgens der Wecker aus dem Schlaf im ersten richtigen Bett auf unserer Rundreise. Nach einer kurzen Dusche konnten wir mit Phils Onkel Lello und Tante Rosa bei frisch gebackener Torta mit Nutella und Cafe, einem typisch italienischen Frühstück, langsam wach werden.
Danach hieß es ab nach unten und zu Sarah ins Auto, die den einstündigen Weg jeden Morgen zur Arbeit nach Neapel fuhr und uns heute mitnahm. Im wilden neapolitanischen Verkehr schlängelten wir uns unseren Weg zur Schnellstraße und gönnten uns erstmal ein 2. Frühstück an der Tankstelle. Wahnsinn, richtig lecker der Espresso und die Cornetti, und das an einer Tankstelle für lausige 1,80 €. Italien, auch dafür lieben wir dich!

Weiter ging es, vorbei am Camorra Viertel, einer Werkstatt, in der man sicher sein Auto wiederfindet, wenn es geklaut wurde, bis zu Sarahs Arbeit.
Sarah arbeitet bei einem Mobilfunkanbieter, genauso wie Ihr Bruder Daniele, der dort für über 300 Mitarbeiter verantwortlich ist. Daniele, den wir nicht geschafft hatten in der Nähe von Sabaudia zu besuchen, wartete schon vor der Tür des Gebäudes auf uns. Er nahm uns gleich an die Hand, besorgte uns Tickets für den Bus und erklärte uns die offiziellen und inoffiziellen Taxen.

Nach dem kurzen Treffen ging es dann mit dem Bus zur Piazza Garibaldi, Neapels Hauptbahnhof, dem idealen Startpunkt für alle, die Neapel zu Fuß erkunden wollen. Dort angekommen mussten wir uns erstmal orientieren, kauften uns schließlich in einem Zeitschriftenladen einen Stadtplan und zogen los durch die kleinen Gassen.

Vorbei an eindrucksvollen Häusern, entdeckten wir Kirche um Kirche, so viele, dass man sie in einer Woche nicht alle anschauen könnte. Weiter ging es vorbei an eindrucksvollen Brunnen, dem Museo Archeologico Nazionale di Napoli, zur Galleria Principe di Napoli. Die Galerie, ein in die Jahre gekommenes Einkaufszentrum, beeindruckt mit aufwändigen Verzierungen an den Wänden und einer großen, gläsernen Kuppeldecke.

Und dann kam langsam schon wieder der Hunger.

An einem der vielen Stände, die frischen frittierten Fisch anboten, gönnten wir uns erstmal eine Tüte voll mit den leckeren Meeresfrüchten und beobachteten beim Essen von einem Mäuerchen aus das wilde Treiben.
Und weiter ging unser Marsch, mitten auf den Corso Giuseppe Garibaldi und erstmal ein bisschen Shoppen 😉 Bis dann bei Philipp auch der Mittagshunger kam.
Mittags holen wir uns in Italien meistens eine Pizza Margherita „da portare via“. Das heißt wir nehmen die Pizza mit, sparen uns die in Italien übliche Coperta (Gedeckpreis pro Person) und setzen uns an den Platz mit der besten Aussicht. So auch in Napoli.

Frisch gestärkt marschierten wir nach der klassischen napolitanischen Pizza weiter zum weitläufigen Palazzo Reale und von dortaus weiter zum Castel dell’Ovo. Das mittelalterliche Castel dell’Ovo liegt direkt am Hafen und bietet, wenn man es – wie wir verrückten ganz bis nach oben schafft – einen unglaublichen Ausblick über den Hafen und die Uferpromenade. Aber das war noch nicht genug für uns. Zwei Castelli lagen noch vor uns.
Also weiter zum ganz nahe gelegenen Castel Nuovo, welches zwar etwas kleiner aber mindestens genauso beeindruckend daherkam.

Danach ging es vorbei an der Ablegestelle der Fähren nach Palermo und Capri zur Metrostation Università, von welcher aus wir uns auf den Weg zu unserem persönlichen Highlight machten:

Dem Castel Sant’Elmo

Nach einer Fahrt mit der Standseilbahn (Linie F1) und ein paar hundert Metern Laufweg waren wir schließlich da. Neben dem riesigen Castel beeindruckt auf dem Vomero aber vorallem die Aussicht über ganz Neapel. Von allen Seiten blickten wir über den Hafen bis zum Vesuv und auch auf das Umland und den hinteren Teil der Stadt.

Ich bin überzeugt, wer mal hier oben stand, der weiß: Napoli ist die schönste Stadt der Welt.

Eine beeindruckende Altstadt, wie ein ganzes rießiges Museum, das Meer, die Berge und der Vesuv, der von Wolken umhüllt ist.

Von der schönen Aussicht wie gebannt, ging es fast an uns vorbei, dass es Zeit war sich auf den Rückweg zu machen, denn der letzte Zug nach Poggiomarino fuhr um 8. Nach einem Sprint zur Seilbahn, zur U-Bahn und schließlich zum richtigen Bereich des Bahnhofs, wurden wir zum Abschied ganz neapolitanisch vom Fahrkartenverkäufer um 4 Euro über’s Ohr gehauen. Doch darüber mussten wir geschafft von diesem erlebnisreichen Tag nur schmunzeln.

In Poggiomarino zurück sind wir noch mit Philipps Cousin Valerio, seiner Frau Morena und dem kleinen Michael einen Kebap essen gegangen und haben den letzten Abend bei einem Bierchen ausklingen lassen. Am nächsten Tag sollte die Reise ja, mit einem weinenden und einem lachenden Auge, schon weitergehen.

Seid gespannt, was wir als nächstes erlebt haben. Bald geht’s weiter 😉

Bacio
Hannah

Wie wärs damit?